EIN ÜBERLEBEN IM 3. REICH
1933 - Verweigerung der von Gottfried Benn entworfenen Zustimmungserklärung zum neuen Regime und Austritt aus der Akademie. Paquet wird der Kuratoriumsposten beim Goethepreis gekündigt, er wickelt aber noch die Verleihung des Jahres 1933 an Hermann Stehr ab. Entscheidung in Deutschland zu bleiben. Erhebliche finanzielle Schwierigkeiten wegen reduzierter Publikationsmöglichkeiten, Paquet tritt nun fest in den engeren Kreis der Deutschen Gesellschaft der Freunde (Quäker) ein.
1934 - Paquet erreicht durch alte persönliche Kontakte - u.a. zu konservativ-völkischen Schriftstellern wie seinem früheren Mentor Wilhelm Schäfer - eine gewisse Absicherung seiner gefährdeten Position. Im Sommer Flüge ins europäische Ausland, in seinem Buch Fluggast über Europa - wohl mit dem ersten Flugreisebuch überhaupt - prophezeit er das kommende Zeitalter des Massenflugverkehrs. Paquet tritt in das Redaktionskollegium der Frankfurter Zeitung ein, der er bereits seit Jahrzehnten als einer ihrer wichtigsten festen Freien Mitarbeiter verbunden ist.
1935 - Auf einer Korrespondentenreise nach Skandinavien kurzzeitige Verhaftung durch die Gestapo. Ein Grund für die Verhaftung war vermutlich die mit Hilfe der Quäker erfolgte Emigration Ernst Reuters.
1936 - Lebensbedrohliche Herzbeschwerden. Den kommissarischen Posten des Leiters des Feuilletons der Frankfurter Zeitung gibt Paquet wieder ab.
1938 - Reise nach Amerika zur Weltkonferenz der Quäker, geschildert in seinem Buch Amerika unter dem Regenbogen, das bis zum Kriegseintritt der USA 1941 verkauft werden darf. Paquet zeichnet hier doppelbödig ein positives Bild der demokratischen und zivilen Verhältnisse in den USA.
- Nach 1938 versucht Paquet in mindestens drei gut dokumentierten Fällen verfolgten bzw. deportierten Bekannten zu helfen.
1941 - Paquet beginnt die Mitarbeit an der Planung einer gigantischen Werbekampagne für die Nachwuchsförderung im deutschen Bergbau.
1943 - Nach dem Tod des jüngsten Sohnes in Rußland im Oktober tiefe Niedergeschlagenheit. Paquet hält in Aufzeichnung seine Eindrücke von dem einsetzenden Bombenkrieg gegen rheinische Städte fest.
1944 - Am 8. Februar Herztod im Keller des Wohnhauses am Frankfurter Schaumainkai nach einem Luftalarm.
Grabstätte auf dem Frankfurter Hauptfriedhof
[ Link zur Grabstätte auf frankfurter-hauptfriedhof.de ]
|