AUGENZEUGE DER REVOLUTION
1914 - Seit August Arbeit bei der Pressezensur, im Herbst 1915 Kriegsberichterstatterreise für die Frankfurter Zeitung ins Baltikum. In seinem Essayband Der Kaisergedanke entwirft Paquet das Bild eines universalistischen europäischen Reichs unter deutscher Führung.
1915 - Ab Ende des Jahres erst zeitweise dann dauerhaft Korrespondent der Frankfurter Zeitung im neutralen Stockholm, dem wichtigsten Beobachtungsposten für die Vorgänge in Rußland. Kontakte mit Diplomaten und Revolutionären, so mit Karl Radek und Parvus/Helphand. Die undurchsichtige Stockholmer Szenerie zwischen Pressearbeit, nachrichtendienstlichen und revolutionären Aktivitäten bildet den Hintergrund für seinen unveröffentlichten Roman Von November zu November.
1918 - Im Frühjahr fährt Paquet als einer der ersten Deutschen in das gerade unabhängig gewordene Finnland an die Bürgerkriegsfront. Im Sommer als Berichterstatter für die Frankfurter Zeitung Reise nach Moskau, dort arbeitet Paquet de facto auch als Presseattaché an der deutschen Gesandtschaft. Vielfältige Kontakte mit bolschewistischen Führern wie Radek und dem Außenkommissar Tschitscherin. Im November bei Ausbruch der deutschen Revolution Rückkehr nach Frankfurt.
1919 - Vorträge und Publikationen als einer der wenigen deutschen Augenzeugen der russischen Revolution. Paquets Ziel ist die Vermittlung der geistigen Grundidee der Revolution an das Bürgertum um in Deutschland eine Bürgerkriegssituation wie in Rußland zu vermeiden. Ab dem Sommer Versuch eine Art geistesrevolutionäre Gruppe mit u.a. Wilhelm Schäfer und dem Philosophen Paul Natorp zu gründen.
- In Verbindung mit seinem Aufenthalt im revolutionären Rußland stehen in den folgenden Jahren sein Engagement für die Internationale Arbeiterhilfe, sowie zahlreiche Artikel zur Auseinandersetzung mit dem Osten. Paquet plant zeitweise, in den Diplomatischen Dienst einzutreten, um an die Deutsche Botschaft nach Moskau zu gehen.
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