ALFONS PAQUET – Themen & Bücher

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REISEBÜCHER

„Mochten die anderen meines Jahrganges die Bitternisse Wedekinds in ihr bürgerliches Dasein träufeln, mich dort draußen erfaßte dieses Ungeheure einer Landnahme von Hunderttausenden von Bauern und Soldaten, von Abenteurern, Städtegründern wie ein Rausch. Am Rand des stillen Ozeans spürte ich das Drama, das sich vorbereitete. Ich stand mittendrin, bewegt von leidenschaftlichem Anteil und zugleich ohnmächtig wie ein Insekt."
(Paquet in seiner Antrittsrede 1932 zur Berufung in die Preußische Akademie der Künste)

Paquet war ein begeisterter Reisender. Schon der 22-jährige fuhr 1903 mit der gerade eröffneten transsibirischen Bahnlinie bis Wladiwostok und beobachtete dabei aufmerksam die Kolonisierung Sibiriens. 1904 war Paquet zur Weltausstellung von St. Louis in Amerika, 1905 folgte er den Spuren der Bagdadbahn im osmanischen Reich. 1907 reiste er erneut nach Sibirien, wartete in Tomsk wochenlang sehnsüchtig auf das Tauwetter und brach dann von dort in die Mongolei auf. Er überquerte mit seinen Führern das Altaigebirge zu Pferd und empfand sich als „Odysseus in den Sandwüsten der Gobi“. 1910 folgte eine weitere ausgedehnte Reise über Rußland und die Mongolei nach China und bis nach Japan. 1913 besucht Paquet Palästina, wo ihn vor allem die zionistischen Siedlungen interessierten; 1921 führte ihn eine Reise durch das von den Folgen der europäischen Katastrophe gezeichnete Italien und Griechenland bis nach Konstantinopel, das unter alliierter Kontrolle stand, wo er sich als unerwünschter deutscher Journalist von Bord seines Dampfers schleichen mußte. 1927 erschien in einer schönen Ausgabe Städte, Landschaften und ewige Bewegung. Ein Roman ohne Helden, so etwas wie die Quintessenz seiner Reiseprosa.

Alfons Paquet 1908
in der Mongolei

Fluggast über Europa.
Ein Roman der langen Strecken,
München 1934

Li oder im neuen Osten,
Frankfurt am Main 1912
 

In den dreißiger Jahren, bereits im 3. Reich, verfaßte Paquet zwei bemerkenswerte Reisebücher: Fluggast über Europa, eine klarsichtige Vorausschau auf das kommende Zeitalter des Massenflugverkehrs. Das Buch ist wohl eines der ersten „Flugreisebücher“ überhaupt. Vor dem Hintergrund der Zeitumstände gelesen erscheint die hektische Hin- und Herfliegerei Paquets im Sommer 1934 geradezu als Flucht, nur die „Wolkenfestländer“ erscheinen ihm grenzenlos. Die Zeitumstände muß man auch bei Amerika unter dem Regenbogen berücksichtigen, das Ergebnis einer Amerikareise 1938 zum Weltkongreß der Quäker. Paquet zeichnet hier das Bild einer dynamischen und modernen Gesellschaft, deren sozusagen ganz beiläufig geschilderter demokratischer und ziviler Alltag für den zeitgenössischen deutschen Leser natürlich eine Folie für seine eigenen Erfahrungen im Alltag des 3. Reichs darstellte.

Die Reisebücher Paquets:

  • Asiatische Reibungen. Politische Studien, München 1909.
     
  • Südsibirien und die Norwestmongolei.
    Politisch-geographische Studie und Reisebericht für die
    Geographische Gesellschaft zu Jena, Jena 1909.
     
  • Li oder im neuen Osten, Frankfurt am Main 1912.
     
  • In Palästina, Jena 1915.
     
  • Delphische Wanderung. Ein Zeit- und Reisebuch, München 1922.
     
  • Städte, Landschaften und ewige Bewegung.
    Ein Roman ohne Helden, Hamburg 1927.
     
  • Fluggast über Europa. Ein Roman der langen Strecken, München 1934.
     
  • Amerika unter dem Regenbogen. Farben. Konturen. Perspektiven,
    Frankfurt am Main 1938.
     
  • Spiel mit der Erdkugel, Böhmisch Leipa 1940.
     

 

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