ALFONS PAQUET – Die Chronik

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Chronik eines bewegten Schriftstellerlebens

III.

DER RHEINISCHE EUROPÄER

1920 - Erscheinen der Programmschrift Der Rhein als Schicksal. In den folgenden Jahren stetiger Ausbau seiner rheinischen Europavision. In Verbindung damit reichhaltige publizistische Beschäftigung mit Themen wie Stadt- und Landesplanung, Wasserwirtschaft, Reichsreform und Geschichte des Rheins.

1921 - Reise über den Balkan nach Griechenland und Konstantinopel, geschildert in Delphische Reise von 1922. In den Essaybänden Rom oder Moskau (1923) und Die Neuen Ringe (1924) ebenfalls Beschäftigung mit der Nachkriegssituation. Paquet hofft auf eine spirituell-religiöse Wiedergeburt Europas, er bekennt sich zur deutschen Republik, die zwischen Osten und Westen vermitteln soll, und glaubt an die Jugendbewegung als Träger eines erneuerten, pazifistischen Deutschen Reichs, das in einem universalistischen Europa aufgehen wird.

1924 - Uraufführung des Theaterstücks Fahnen an der Berliner Volksbühne durch Erwin Piscator. Paquets Stück, mit dem Piscator der Durchbruch gelingt, behandelt den Prozeß gegen eine Gruppe von Anarchisten, an denen im Anschluß an ein Bombenattentat auf dem Chikagoer Haymarket ein Justizmord begangen wird.

1925 - (zuerst informelle) Gründung des Bundes Rheinischer Dichter. Bis zur faktischen Auflösung der Schriftstellervereinigung 1933 wird der BRD von Paquet als Vorsitzendem und treibender Kraft geleitet.

1926 - Spektakuläre Inszenierung des Stückes Sturmflut durch Piscator an der Berliner Volksbühne. Zusammen mit dem Regisseur entwickelt Paquet hierbei die Idee, den Film auf der Theaterbühne einzusetzen.

1927 - Paquet wird Kuratoriumssekretär des neu gegründeten Frankfurter Goethepreises.
(siehe auch http://www.stadtgeschichte-ffm.de/download/pkgoethe.pdf )

1929 - Paquet erarbeitet die konzeptionelle und sprachliche Gestaltung des ersten deutschen abendfüllenden Kulturtonfilms Melodie der Welt von Walter Ruttmann.
(siehe auch http://www.deutsches-filminstitut.de/caligari/dt2fcf0429.htm)

1931 - Im Jahr seines 50. Geburtstages scheitert Paquet erneut bei den seit Jahren laufenden Bemühungen, einen Verleger für sein Gesamtwerk zu finden. Zunehmende finanzielle Schwierigkeiten im Zeichen der Weltwirtschaftskrise, daher muß er auch den Plan aufgeben, eine Reisespende zu seinem Jubiläum für eine erneute große Reise zu verwenden - im Gespräch waren Sibirien, Amerika, oder ein Besuch des befreundeten Albert Schweitzer in Lambarene. Paquet arbeitet statt dessen an dem autobiographischen Roman über die Stockholmer und Moskauer Weltkriegsjahre.

1932 - Paquet erreicht den Zenit gesellschaftlicher Anerkennung durch die Wahl in die Preußische Akademie der Künste bei der letzten freien Zuwahl. In diesem trotz der allgegenwärtigen Krise aufwendig begangenen Goethejahr ist der Frankfurter Paquet zudem ein wichtiger Repräsentant der Stadt.

 

 

Der Rhein als Schicksal 1920
 
Der Rhein als Schicksal, 1920

 

 

 

 

 

Sturmflut, Berliner Volksbühne 1926
 
Sturmflut, Berliner Volksbühne 1926

 

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